Das BMBF-geförderte Projekt SprachNetz, das sich mit dem interprofessionellen Austausch zu Diagnostik und Förderung sprachlicher Fähigkeiten von Kindern befasst, hat Erzieher:innen, Lehrer:innen, Ärzt:innen, Wissenschaftler:innen sowie Interessierte am 6.10.2023 eingeladen, um zu Themen rund um die Sprachentwicklung in den Austausch zu kommen. Das sogenannte Netzwerktreffen fand zum zweiten Mal in den historischen Franckeschen Stiftungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt und bot den Teilnehmenden interessante Vorträge, anregende Diskussionen und interaktive Workshops.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch Prof. Dr. Stephan Sallat und Dr. Maren Eikerling, die die Teilnehmenden über die aktuellen Ereignisse und Fortschritte des Projektes informierten, war das Rednerpult frei für Prof. Dr. Steffi Sachse (Pädagogische Hochschule Heidelberg). Sie hielt einen aufschlussreichen Vortrag zu effektiven Strategien und Prinzipien von Sprachfördermaßnahmen im (früh-)pädagogischen Kontext, der die Zuhörer:innen begeisterte. Die Pause konnte zum Austausch über den vergangenen Vortrag, zum Stellen von Fragen zum Projekt oder zur persönlichen Vernetzung mit anderen Professionen bei Kaffee und Kuchen genutzt werden. Das SprachNetz-Team lud außerdem zur Diskussion von Postern ein, die sich mit den verschiedenen Projektschwerpunkten beschäftigten. Wer wollte, konnte sich den Prototyp der digitalen SprachNetz-Plattform direkt von deren Schöpfer, Mattes Angelus, erklären lassen. Nach der kleinen Pause gehörte die Aufmerksamkeit Dr. Anke Buschmann (Pädagogische Hochschule Heidelberg). Ihr Vortrag handelte von der kindlichen Sprachentwicklung und ihren Hürden. Den Schwerpunkt legte sie dabei auf die Partizipation von Erziehungsberechtigen und Angehörigen, die ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Sprachentwicklung ist. In der anschließenden Diskussion beider Vorträge entwickelte sich ein fruchtbarer Austausch, dessen Facettenreichtum Zeugnis darüber ablegte, wie wertvoll es sein kann, ein Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.
Nach einer Mittagspause am gemischten Buffet konnten die Anwesenden abermals selbst aktiv werden. Stefanie Winkler-Hahn und Prof. Dr. Stephan Sallat konzipierten einen Workshop zur digitalen Erfassung interprofessioneller Einschätzungen im SprachNetz Profil, in dem die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, das Projekt noch besser kennenzulernen. Daneben wurde von Jana Liesegang und Eric Wolff ein Workshop zu Kindern mit Hörbeeinträchtigungen angeboten. Hier wurde erarbeitet, wie Kinder mit Hörbeeinträchtigungen in der Familie, in pädagogischen Institutionen und in der Therapie gefördert werden können. Ein Workshop zum Thema Stimme wurde von Clara Schwarzenberg und Clara Czok geleitet. Inhalt dieses Workshops war ein besserer Umgang mit der eigenen Stimme im pädagogischen und therapeutischen Alltag, wozu auch Stimmübungen im Workshop gemeinsam ausprobiert wurden.
Nachdem alle Teilnehmenden sich nach den Workshops mit einer Tasse Kaffee oder Tee gestärkt und ausgetauscht hatten, startete auch schon der letzte Programmpunkt des Tages. Die Diskussionsrunde zur Herausforderung Mehrsprachigkeit, moderiert von Maria Busch (Projekt MehrSelbst), mündete in einem lebendigen und wertvollen Diskurs, der im Idealfall allen vertretenen Professionen Anregungen für ihre Berufstätigkeit an die Hand gab.
Nach einer kleinen Verabschiedung und Danksagung des SprachNetz-Teams wurden alle in ihr wohlverdientes Wochenende entlassen.